Rückblick 2019

2019 haben wir 32 Personen begleitet, 11 Männer und 21 Frauen (11 im Karl-Gerok-Stift, 8 im Kursana-Domizil, 5 im Haus im Schlösslesgarten, 8 ambulant), insgesamt waren wir 379,5 Stunden in 261 Schichten im Einsatz, davon 20,5 Stunden nachts.

Der Ludwigsburger Hospizgruppe haben vier unserer neuen Ehrenamtlichen ausgeholfen und in Ludwigsburg 5 Personen in 35,5 Stunden begleitet.

Am 22. Juli 2019 beauftragte Pastoralreferent Christoph Knecht im Rahmen des ökumenischen Gottesdienstes auf dem Vaihinger Marktplatz neun neue Mitarbeiterinnen und zwei neue Mitarbeiter. Sie hatten vorher einen umfangreichen Ausbildungskurs absolviert. So zählen wir in der Hospizgruppe aktuell 27 Mitglieder.

Im Karl-Gerok-Stift und im Kursana-Domizil wurden wir im vergangenen Jahr zum Austausch mit der Heimleitung und dem Pflegepersonal eingeladen, was sehr informativ war.


Die Gruppenmitglieder treffen sich einmal im Monat zum Austausch. Oft ist Bettina Mayer, die Einsatzleiterin der Hospizgruppe Sachsenheim dabei.Wir besprechen Fragen rund um unsere Arbeit, Organisatorisches und Fachliches. Gäste wie z.B. die Palliativmedizinerin Fr. Dr. Goschnik bereichern die Abende.


Der Datenschutz machte auch vor uns nicht Halt: Wir verwendeten viel Zeit, um den Vorgaben zu entsprechen und einige Formulare für den Einsatz zu ändern und zu aktualisieren.

Seit Februar sind wir von Wattsapp auf Threema gewechselt, um datenschutzkonform kommunizieren zu können.

Ausbildungskurs

Ende Januar luden wir in Vaihingen zum Infoabend für einen Ausbildungskurs für Hospizbegleiter ein. Da der angekündigte Kurs in Sachsenheim nicht stattfand, konnten wir Sabine Horn, die Leitung der Ökumenischen Hospizinitiative Ludwigsburg, recht kurzfristig gewinnen, einen Kurs in Vaihingen durchzuführen. Für Margarethe Wagner und Mechthild Winkler bedeutete dies, 13 Abende und 4 Samstage anwesend zu sein.

Es nahmen sehr motivierte Menschen, neun Frauen und zwei Männer teil. Alle elf entschlossen sich, in der Vaihinger Gruppe mitzuarbeiten und wurden am 21. Juli im ökumenischen Marktplatzgottesdienst, in einem würdigen Rahmen, beauftragt.

Supervision

Dreimal trafen wir uns 2019 zur Supervision. Wir arbeiten schon ein paar Jahre mit Gudrun Augenstein zusammen. Die jetzige Gruppengröße macht es erforderlich, die Gruppe zu teilen, so dass wir uns nach einer zweiten Supervisionskraft umschauen. In der Supervision werden Fragen und Dinge besprochen, die uns bei einer Begleitung beschäftigen, wie etwa „Was geht in einem Menschen vor, der sterbend ist?“ oder „Wie gehen wir mit Irritationen um?“


Unsere Gruppengröße machte es nötig, einen anderen Raum für unsere Abende zu finden. Seit 2020 treffen wir uns nun immer am ersten Mittwoch im Monat im kath. Gemeindesaal. Falls er belegt ist, dürfen wir die evang. Gemeinderäume am Wolfsberg nutzen.


Folgende Termine nehmen M.Wagner und M.Winkler als Leitung der Hospizgruppe im Jahr wahr:

  • Trägerkreissitzung (einmal jährlich),
  • Treffen der Hospizgruppenleitungen im Landkreis Ludwigsburg (zweimal jährlich),
  • Leitungstreff mit der Hospizgruppe Sachsenheim, unserem Kooperationspartner (zweimal jährlich),
  • Arbeitskreis Hospiz im Landkreis Ludwigsburg (etwa dreimal jährlich, hier haben sich einige Hospizgruppen zum Austausch zusammengeschlossen).

Besondere Veranstaltungen und Aktionen

  • Unsere letzte Jubiläumsveranstaltung war der Theaterabend am 09.02.2019 in der Peterskirche mit dem Theater „Kleines Ensemble“ und dem Stück „Heute oder Morgen“. Die beiden Darstellerinnen Christine Reitmeier und Liza Sarah Riemann zeigten in beeindruckender Weise die vielen Facetten zum Thema „Abschied nehmen“.

  • Ein besonderer Höhepunkt war im März unsere Fortbildung in der Bildungsstätte Pforzheim-Hohenwart, wo wir nun schon zum dritten Mal zu Gast sein konnten. Wir bearbeiteten die Themen „Angehörigen gut begegnen / Trauer, Tod und Sterben im näheren Umfeld / Konfliktbewältigung und Verletzungen“.

  • Seit einigen Jahren kooperieren wir mit der Sachsenheimer Hospizgruppe und werden einmal im Jahr zu einer gemeinsamen Veranstaltung eingeladen. Im vergangenen Jahr durften wir eine Märchenerzählerin erleben.

  • Juli 2019 lud uns der Krankenpflegeverein zum Ausflug nach Heilbronn zur Gartenschau ein und zum anschließenden Essen in Cleebronn, auch zur Weihnachtsfeier des Krankenpflegevereins wurden wir eingeladen, ein herzliches Dankeschön dafür!

  • Vor den Sommerferien im letzten Gruppenabend nahmen wir die „Neuen“ in die Gruppe auf. Den Abend konnten wir bei gutem Wetter im Garten des kath. Kindegartens verbringen.

  • Im September (14.09.2019) trafen wir uns nachmittags an der Enz zur Stocherkahnfahrt (20 Mitfahrer/Innen und 2 Kähne). Anschließend ließen wir den Abend im Gasthaus Engel bei gutem Essen ausklingen.

  • Im November luden wir zu einem Abend mit Frau Dr. Goschnik und Frau Ruck von der Caritas ein mit dem Thema „Stirbt man auch ohne Patientenverfügung?“ Impulse, Informationen und Gespräch war angesagt.

  • Am 13.10.2019 war Welthospiztag, er stand unter dem Motto „Buntes Ehrenamt Hospiz“.
    Von 9 –12 Uhr präsentierten wir uns zu dritt auf dem Marktplatz. Einige Gespräche konnten wir führen und Flyer mitgeben.

  • Am Weihnachtsmarktstand des Krankenpflegevereins beteiligten wir uns mit sechs Helfern.

Bericht von Begleitungen

  1. Ein Erlebnis während der monatelangen Begleitung der an Demenz erkrankten Frau M.:
    Heute war Frau M. total ruhig, hat zur Decke geschaut und auch ein bisschen geschlafen. Sie hat immer wieder mit den Augen Kontakt mit mir aufgenommen, ich habe ihr erzählt und mit ihr gebetet und auch geschwiegen. Als ich mich dann verabschiedete, habe ich gesagt, dass ich hoffe, dass mein Besuch hoffentlich angenehm für sie war und dass ich gerne wiederkommen möchte. Und dann hörte ich - ich konnte es kaum glauben - ein: "Ja" aus ihrem Mund. Ich habe mich bedankt und auf dem Gang erst meine Träne abgewischt. Da denke ich eine Stunde lang, sie bekommt nichts mit und dann das. Bin jedes Mal tief beeindruckt.

    Diese Frau durfte ihren letzten Atemzug in den Armen ihrer Tochter tun. Ein Geschenk für alle Beteiligten.
     
  2. „Ich sitze Zuhause in meinem bequemen Sessel, es ist morgens um 9 Uhr. Die Sonne scheint durch das Fenster ganz frisch und neu, ein neuer Tag beginnt.
    Gleich fange ich an zu packen für meine Urlaubsreise; was ich da wohl alles erleben werde?

    Ich hatte gerade ein kurzes Telefonat… Nur noch einmal kurz zurückschauen auf den gestrigen Abend. Da saß ich bei einer sehr netten und sehr alten Dame am Bett und ging mit ihr zusammen durch manches schwere Tal. Seit ca. zwei Wochen besuchte ich sie alle zwei Tage, wir sprachen über dieses und jenes und ab und zu kam sogar ein leichtes Schmunzeln über ihr Gesicht. Wir freuten uns, wenn wir uns sahen, um wieder etwas Zeit miteinander zu verbringen.

    Gestern Abend war der Abschied dann sehr ausführlich und intensiv, irgendwie wussten wir, dass wir uns zum letzten Mal sehen würden. Das letzte Mal die Hand zum Abschied reichen, die letzten Blicke und schöne Worte des Abschieds.

    Heute am frühen Morgen ist sie dann auf ihre Reise aufgebrochen, hat mir der Anrufer gerade mitgeteilt, ich wünsche ihr viel Glück auf ihrer neuen Reise

    Noch immer scheint ein schöner Sonnenstrahl durch mein Fenster, ob das wohl ein kleines Dankeschön von ihr für mich ist?

    Auch ich werde jetzt meine Sachen packen und mich auf eine andere Reise begeben.
    Ich bin ehrenamtlicher Sterbebegleiter und das ist gut so.“

 

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