Jahresbericht 2022

Von September 2021 bis Februar 2022 lief in Vaihingen ein Ausbildungskurs mit 11 Frauen und 1 Mann. Die Referentin war Sabine Horn (Hospizreferentin bei der Ökumenischen Hospizinitiative im Landkreis Ludwigsburg e.V.). M. Wagner und M. Winkler waren meistens auch anwesend. Am 6. Februar 2022 fand die Beauftragung von 8 Frauen und einem Mann in einem wunderbar gestalteten Gottesdienst in St. Antonius statt.

Nun zählt die Hospizgruppe 34 Ehrenamtliche, 5 Männer und 29 Frauen.

Im März hatten wir eine Fortbildung mit Sabine Horn zum Zusammenführen der Gruppe und zum Thema Berührung (innerlich).

Am 7. und 8.10.2022 hatten wir in Hohenwart eine Fortbildung ebenfalls mit Sabine Horn, zum Thema „Meine Angst, deine Angst“.

Wir planten eine Vortragsreihe „Leben bis zuletzt“, die leider nicht so sehr gut besucht wurde.

Im März und im Juni boten wir jeweils einen Kurs „Letzte Hilfe“ an, mit Bettina Mayer aus Sachsenheim und Anita Ereth aus Bönnigheim als Referentinnen. Die Kurse waren ausgebucht.

Zur Vortragsreihe gehörten weiter:

  • 23.03.2022 „Patientenverfügung – Vorsorgevollmacht“ mit Fr. Ruck von der Caritas

  • 30.03.2022 „Sterbefasten“ mit Ruth Fischer

  • 07.04.2022 Film „Halt auf freier Strecke“ am 07.04.2022

  • 11.04.2022 „Trauer ist bunt“ Ein Abend mit Erfahrungen zu Trauer und Trauerbegleitung in der EMK-Friedenskirche

  • 28.04.2022 Theater – „Tabutanten“ in der Peterskirche

  • 05.05.2022 „Erste Schritte nach dem Tod“ Bestattungsformen mit Frau Meyle vom gleichnamigen Bestattungsinstitut.

  • 21.06.2022 „Unterstützungsangebote am Lebensende“  mit Petra Zuccalá vom Hospiz Bietigheim.

Am 4. Mai beschäftigen wir uns zum zweiten Mal mit unserer Haltung zum BVG-Urteil vom 26.02.2020 – „Suizidbeihilfe“ § 217. Ch. Knecht moderierte den Abend. Wir kamen zu keiner einheitlichen endgültigen Entscheidung. Anhand eines Fallbeispiels konnten wir jedoch festlegen, welches Verhalten für Hospizmitarbeitende nicht möglich ist und welche Haltung die meisten Ehrenamtlichen für sich und die Gruppe akzeptieren. Offen blieb, wie wir uns verhalten werden, wenn wir ein sehr vertrautes Verhältnis zu dem Patienten aufgebaut haben, der sein Leben durch Suizid beenden will und sich unsere Anwesenheit dabei wünscht. Offen ist auch, welche Konsequenzen eine solche Anwesenheit (die dann nur als Privatperson erfolgen könnte), auf unseren weiteren Dienst im Ehrenamt nach sich ziehen wird.

Am 01.06.2022 hatten wir Supervision in drei Gruppen, mit Frau Schnetz-Frangen und Gudrun Augenstein und Sabine Ostertag. Im Juli trafen wir uns zum Gruppenabend im kath. Kindergarten Garten in gemütlicher Runde.

Eine Stellenausschreibung für die Nachfolge von M. Winkler wurde veröffentlicht. Es gab 4 Bewerberinnen. Im September fanden die Bewerbungsgespräche statt. Die Träger sowie Margret Wagner und Mechthild Winkler entschieden sich für Felicitas Benz. Im Dezember wird sie ihren Dienst als Koordinatorin aufnehmen.

Der KPV lud uns zum Ausflug ein – Eine Führung durch Riet mit Kaffee und Abendessen im Restaurant „Zum Strudelbächle“ im Juli und September. Es war ein gelungener Nachmittag. Herzlichen Dank dafür.

Begleitungen

2021 haben wir 28 Personen begleitet (8 Männer und 14 Frauen) in 483 Schichten und insgesamt 938 Stunden (davon 341,5 Nachtstunden).

In der Ludwigsburger Hospizgruppe half ein Ehrenamtlicher aus. Er begleitete zwei Personen in 86 Stunden.

2022 hatten wir bisher 22 Begleitungen. Eine Frau durfte im August sterben. Wir begleiteten sie seit Juli 2020 und waren 520 Stunden bei ihr.

Erfahrungsbericht aus einer Begleitung

Wie seit vielen Jahren immer wieder sitze ich auch heute Abend bei einer stark dementen Frau im Pflegeheim, die palliativ versorgt wird. Wir unterstützen die Angehörigen, die sich liebevoll und zeitintensiv kümmern, bei der Begleitung.

Die Frau liegt ruhig im Bett, immer mal wieder höre ich unverständliche Laute aus ihrem Mund. Ich singe ihr leise Abendlieder vor. Etwas später setze ich mich etwas näher zu ihr ans Bett, so dass meine Hand ihre Hand berühren kann. Wie wir es gelernt haben, schiebe ich meine Hand unter die Hand der Frau. Sie greift meine Hand und hält sie eine ganze Weile fest. Plötzlich öffnet sie ihre Hand wieder, lässt mich los und legt ihre Hand an einen anderen Platz. Sie braucht jetzt und auch in der nächsten Stunde meine Nähe auf diese Weise nicht mehr. Eine demente Frau trifft solch eine autonome Entscheidung. Ich bin berührt und beschenkt von diesem so gewöhnlichen und doch so besonderen Augenblick. Nicht immer bin ich sensibel genug, um solche Erfahrungen zu machen. Deshalb bin ich heute an diesem späten Abend umso dankbarer dafür.

 

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