Begleitung

Sie können die kostenlose Begleitung direkt über unser Kontakt-Telefon anfordern.

Wenn wir gerufen werden, kommen wir, um sowohl die betroffene Person als auch die Angehörigen zu entlasten und ihnen zur Seite zu stehen.

Wir versuchen dabei zu erspüren, was in dieser Situation gebraucht wird und lassen uns davon leiten.

Hilfreich ist es, wenn wir schon frühzeitig hinzugezogen werden.

Es kann sein, dass wir

  • still am Bett sitzen
  • kleine Handreichungen tun
  • die Hand halten
  • zuhören
  • miteinander sprechen oder beten
  • über Musik in Kontakt kommen
  • uns den Angehörigen widmen

Wo wir das tun

Unsere Zuständigkeit bezieht sich auf Vaihingen an der Enz mit allen Teilorten, Oberriexingen und Eberdingen mit den Gemeinden Hochdorf und Nussdorf.

Warum wir dies tun

Cicely Saunders, die Begründerin der modernen Hospizbewegung, fasst sehr gut zusammen, warum wir dies tun: »Sie sind uns bis zum letzten Augenblick Ihres Lebens wichtig und wir werden alles tun, damit Sie nicht nur in Frieden sterben, sondern auch bis zuletzt leben können.«

Der Dienst der Ehrenamtlichen ist getragen von einer christlichen Grundhaltung. Angesichts des nahenden Todes ist die begleitende Nähe eines Mitmenschen ein Zeichen, dass Gottes Liebe uns auch im Sterben trägt. Bei unserem Tun wollen wir für alle da sein – unabhängig von Herkunft, Nationalität und Religion.

Was uns wichtig ist

Wir wurden auf unseren Dienst in einem mehrteiligen Kurs vorbereitet. Fachkräfte begleiten unseren ehrenamtlichen Einsatz. Wir bilden uns kontinuierlich weiter, um den vielfältigen Aufgaben gerecht zu werden und reflektieren unseren Dienst regelmäßig bei Supervisionen. Wir leisten unseren Dienst freiwillig und ehrenamtlich. Jedes Gruppenmitglied bestimmt selbst den Umfang des Einsatzes, den es übernimmt. Wir bringen uns ganz persönlich mit unseren Stärken und Schwächen ein. So wollen wir ermutigen und begleiten.


Unsere Koordinatorin Felicitas Benz hat im Rahmen ihrer Ausbildung zur Palliativ-Care-Fachkraft eine Projektarbeit geschrieben. Sie trägt den Titel

„Ein Koffer geht auf Reisen – oder: wie kann man die Arbeit der ehrenamtlichen Hospizbegleiter erklären".

Ein Koffer geht auf Reisen. Bild: Hospizgruppe Vaihingen an der Enz
Ein Koffer geht auf Reisen. 
Bild: Hospizgruppe Vaihingen an der Enz.

Hintergrund dieser Arbeit ist, ein Medium zu finden, mit dem man klar und anschaulich erklären kann, was ehrenamtliche Hospizbegleiter und Hospizbegleiterinnen machen. 

Um das zu verstehen, ist es wichtig zu wissen, woher die Hospizarbeit kommt.

Eine der ganz großen Persönlichkeiten der modernen Hospizarbeit ist ohne Zweifel Cicely Saunders. Ihr großes Anliegen war es, schwerstkranken und sterbenden Menschen ein würdevolles Leben bis zuletzt zu ermöglichen. Und dies ist bis heute das Ziel aller hospizlichen Arbeit. 

Um dies zu ermöglichen, ist es von großer Bedeutung, dass die Hospizbegleiter und Hospizbegleiterinnen sich ihrer inneren Haltung bewusst sind. Elementar ist auch das innere Vertrauen und der Mut, sich auf diese Menschen in ihrer besonderen und einmaligen Situation einzulassen. Dies wird bereits im Ausbildungskurs gelehrt. 

Darüber hinaus hat sich die Hospizgruppe Vaihingen/Enz viele Gedanken darüber gemacht, wie man am besten in Begleitungen hineingeht. Was kann ich als Mensch mit meiner Lebenserfahrung einbringen? Welches Gefühl begleitet mich, wenn ich mich auf eine Begleitung einlasse? Und wie beeinflusst mich eigentlich meine Spiritualität? So wurden Worte gefunden, die das beschreiben, was wir in unsere Begleitungen mitbringen: zum Beispiel Zeit, Glaube, Respekt, Achtung und noch so viel mehr. Für diese Worte suchten wir passende Symbole: Eine unserer Mitarbeiterinnen hat ein Herzkissen genäht, das für uns alle versinnbildlicht, dass wir mit ganzem Herzen dabei sind. Der Schlüssel öffnet Türen, die uns am Lebensende noch einmal einen besonderen Einblick gewähren oder er öffnet Türen, die wir ganz neu durchschreiten dürfen.

Das Thema Zeit haben wir durch zwei Gegenstände dargestellt. Die Armbanduhr zeigt, dass wir Zeit mitbringen und während unserer Anwesenheit der ganze Fokus auf der Person liegt, die wir begleiten. Der Wecker, der auf 5 nach 12 gestellt ist, zeigt, dass wir bis zum Schluss bleiben.

Und so sind noch viele Symbole im Koffer – ein wahrer Schatz.

Und es ist „unser Schatz“, der spezielle Koffer der Hospizgruppe Vaihingen/Enz. Und jede Person, die bei uns in die Begleitung geht, packt wiederum „ihren ganz persönlichen Koffer“. 

Mit dem Koffer, den Sie auf dem Bild sehen, gehen wir auf Reisen. Will heißen, wir präsentieren diesen in der Öffentlichkeit, bei Veranstaltungen, Angehörigenabenden in Pflegeeinrichtungen usw. Dies ist von großer Relevanz und eröffnet Raum für viele gute Gespräche.

Wir als Gruppe, mit Unterstützung unserer Träger, sind mit großem Engagement bestrebt, die Themen Sterben und Tod aus der dunklen Ecke zu ziehen und mit unserer wertvollen Arbeit ans Licht zu bringen. Wir werden dies tun, zum einen damit Schwerstkranke und sterbende Menschen und ihre Angehörigen Unterstützung erfahren dürfen, wenn sie diese von uns benötigen und zum anderen, um Menschen für die Hospizarbeit zu begeistern, die sich ehrenamtlich für die Gesellschaft einbringen möchten. 

Unser Koffer wird uns bei all unserem Tun immer ein wertvoller Begleiter sein.

Sie haben Fragen hierzu? Wenden Sie sich gerne an Felicitas Benz.


Erfahrungen aus Hospiz-Einsätzen

Jeder Einsatz ist wieder eine neue Herausforderung.

Wenn ich zu einer Begleitung gehe, nehme ich eine Tasche mit. In diese Tasche lege ich Dinge, die mir bei einer Begleitung nützlich sind. Was können das für Dinge sein?

Es sind praktische Dinge, angefangen von Papiertaschentüchern über eine kleine Leselampe bis zu einem Büchlein mit Liedtexten und Gebeten.

Und was noch? Was hilft noch bei einer Begleitung?

Das Wichtigste, was wir für eine Begleitung brauchen, können wir nicht in einer Tasche tragen. Das tragen wir in uns selber, das sind wir, als Person!

Jede Begleitung ist anders, jeder Mensch ist anders, jede Situation erfordert ihren eigenen Zugang. Oft sitzen wir am Bett eines Menschen, der sich nicht mehr äußern kann. Da heißt es dann, sich in die Situation einzulassen, sich in den Menschen hinein zu fühlen, mit allen Sinnen wahrnehmen, was jetzt gerade dran ist. Das kann ein Halten der Hand sein, das kann das Singen eines Liedes sein, das Sprechen eines Gebetes, das Vorlesen eines Gedichtes oder einfach nur schweigend präsent sein.

Es ist ganz wichtig, einerseits zu erspüren, wie viel Nähe erwünscht ist und andererseits auch Grenzen wahrzunehmen, wo ich mich zurücknehme und einen gewissen Abstand halte.

Dieses bewusste Wahrnehmen und Einhalten von Nähe und Distanz ist übrigens nicht nur wichtig gegenüber der Person, die wir begleiten, sondern auch im Hinblick auf uns selber, damit wir uns als Begleitende gut im Blick haben.

In fast jeder Begleitung gibt es auch Kontakt zu den Angehörigen. In der Regel sind sie es, die uns rufen, um sie bei der Begleitung zu unterstützen. Und ganz oft ist diese Unterstützung auch eine Begleitung nicht nur des sterbenden Menschen, sondern auch der Angehörigen in einer Situation, die für sie sehr schwierig ist.

Wir werden oft gefragt: „Wie halten Sie das aus? Ich könnte das nicht.“ Indem wir einen Menschen begleiten, geben wir etwas sehr Kostbares weiter: Unsere Zeit und unsere Zuwendung. Mit unserem Dienst räumen wir dem Sterben mehr Raum und Bedeutung im Leben ein. Und wir bekommen ganz viel zurück: Ein Lächeln, ein Händedruck, Dankbarkeit und nicht zuletzt einen anderen Blick auf das Leben, auf unser Leben, auf das Sterben und den Tod.

Iris van Bergen

Kostenlose Einsätze unter
Tel. 07042 376 73 95

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